Orbis innerorts
Haus Erhardt
Orbis
Die erste urkundliche Erwähnung wird in das ausgehende 12. Jahrhundert datiert (1196). Bodenfunde bezeugen jedoch, dass schon Kelten und Römer hier gesiedelt hatten. Orbis gehörte zu den Besitztümern der Herren zu Bolanden. Im frühen 15. Jahrhundert (1414) kam Orbis zum Teil zu Nassau-Weilburg. Der Schrecken des 30-jährigen Krieges machte auch vor Orbis nicht Halt. 1629 gab es nur noch 10 Haushaltungen und 20 zerfallene Häuser. Der Nassauische Amtskeller Erasmus Cramer schreibt an die Herrschaft: „Orbis ist das geringste, letzte und ärmste zum Amt Kirchheim gehörige Dorf...“.
Von großer Bedeutung waren die Quecksilberfunde am Koppelberg und im Heubusch. Ab 1755 wurde Quecksilbererz abgebaut. Unter französischer Herrschaft ab 1796/97 lasteten Soldatenverpflegung, Naturalabgaben und Fuhrdienste schwer auf der armen Bevölkerung. Nach dem Rückzug der Franzosen kam 1816 die Pfalz und somit auch Orbis zu Bayern, am nahen Waldrand verlief die vergessene Staatsgrenze zum Großherzogtum Hessen. 1835 hatte Orbis 547 Einwohner, 1914 war die Bevölkerung auf nur noch 460 Einwohner geschrumpft. Im 1. Weltkrieg verloren 18 Orbiser ihr junges Leben.
In den frühen 20er Jahren bildete sich die Separatistenbewegung. Deren Anführer, der Ortsbauernführer Franz Josef Heinz, genannt „Heinz von Orbis“, stammte aus unserem Dorf. Mit Bildung des Landes Rheinland-Pfalz endete 1946 die Bayrische Verwaltungszeit. Seit 1972 gehört Orbis zur Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. Aktuell (Erhebung von 2012) wohnen in Orbis ca. 700 Einwohner.
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