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Die Mauritiuslegende

Dies ist die Geschichte von Mauritius, der seinen christlichen Glauben gegen die heidnischen Römer verteidigte.
Nach diesem Märtyrer weihten germanische Stämme einige Kirchen, so auch in Morschheim.

Der römische Kaiser Maximianus Herkuleus, ein heftiger Gegner der christlichen Kirche, zog im Jahr 286 nach Christus mit mehreren römischen Legionen über den St. Bernhard-Paß. Er sollte die Straße nach Gallien erreichen, um dort den Stamm der Bagauden niederzuwerfen und ihren christlichen Glauben auszurotten. Zu seinem Heere gehörte auch die aus Ägypten stammende 22. Legion unter dem Obersten Mauritius, die für ihre Waffentaten berühmt war.

Nachdem die Truppen den Paß überquert hatten, gönnte ihnen der Kaiser einen Ruhetag. Er ließ sie bei der alten Römerfeste Oktodurum Lager beziehen. Zugleich sollten sie an diesem Tage ihren Göttern ein feierliches Opfer darbringen und Waffenglück für ihren Feldzug gegen die christlichen Bagauden erflehen.

Das erfuhren auch die Männer der 22. Legion. Sie waren aber nicht nur tapfere Krieger, sondern zugleich unerschrockene Streiter Christi und nicht gewillt, an dem heidnischen Opfer teilzunehmen. Deswegen zogen sie an der Römerfeste Oktodurum vorbei und nahmen Quartier bei dem Kastell Agaunum, dem heutigen St. Moritz in der Schweiz.

Der Kaiser war empört über das eigenmächtige Handeln dieser Truppe und gab ihr Befehl, sofort zurückzukehren.

Als sie dieser Aufforderung nicht nachkam, verhängte er eine furchtbare Strafe über sie, wie sie damals gegen meuternde Truppen angewandt wurde. Er ließ jeden zehnten Mann niederhauen. Die erhoffte Wirkung jedoch blieb aus; denn die Überlebenden weigerten sich standhaft, am Opferfest und an der geplanten Ausrottung des christlichen Glaubens unter den Bagauden teilzunehmen. Noch einmal wurde jeder zehnte Mann der 22. Legion getötet.

Umsonst – eine Abordnung versicherte dem Kaiser „Was du, Kaiser, auch über uns beschließen wirst: wir sind bereit, Feuer und Schwert zu erleiden; aber wir werden den Göttern nicht opfern und unsere Brüder nicht verfolgen.“ Der Kaiser ergrimmte über die Standhaftigkeit der 22. Legion.

Er umzingelte mit seinem Heer Agaunum, um die stark dezimierte Truppe des Obersten Mauritius zu vernichten. Mauritius und andere Offiziere seiner Legion gingen durch die Reihen ihrer Männer und ermahnten sie zu unverbrüchlicher Treue bis in den Tod. Sie waren bereit, für ihren Glauben zu sterben. Waffen und Schilde legten sie nieder und boten sich wehrlos dem Tode.

Rot färbte sich die Erde vom Blute der Märtyrer.

Wappen Morschheim

Vom todesmutigen Bekenntnis des Mauritius und seiner Kameraden beeindruckt, weihten germanische Stämme manche ihrer Kirchen diesem Märtyrer. Sie fanden hier ein ergreifendes Bild zu dem Bibelwort aus der Offenbarung des Johannes: „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben!“

Das Wappen entspricht dem seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts gebrauchten Siegel.
Der heilige Mauritius war Patron der Pfarrkirche zu Morschheim.

Wappenerläuterung: In Gold der heilige Mauritius in silberner Rüstung mit dem roten Kreuz auf der Brust, mit der Rechten sich auf einen blauen Schild stützend, darin ein silberner Adler, in der Linken eine silberne Kreuzfahne mit roter Stange und Kreuz.

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